Heute Abend findet wieder ein BVCM-Themenstammtisch statt. Diesmal zum Thema barrierearme Beiträge für Social Media.
Wer kurzentschlossen noch dabei sein möchte: https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZAkcu6oqjIsEtETVeQHqnLg5KSn5JTPky1e#/registration - der Themenstammtisch ist auch für Nicht-Mitglieder offen.
Inklusion ist nicht gleich Barrierefreiheit, aber ohne Barrierefreiheit gibt es keine Inklusion.
Doch wo bleibt die Barrierefreiheit in der Praxis?
Nicole Weißkopf ist schwerhörig und zeigt uns heute Abend, warum Barrierefreiheit wichtig ist und wie wir Social-Media-Posts barrierearm gestalten können.
Denn jede*r von uns kann etwas tun, um mehr Teilhabe zu ermöglichen.
Es geht gar nicht darum, alles perfekt zu machen, sagt Nicole. Aber jede kleine Maßnahme hilft, um Barrieren zu reduzieren.
Gerade im digitalen gibt es keine hundertprozentige Barrierefreiheit, sondern nur Barrierearmut.
Seit 2018 gibt es eine neue Definition von Behinderung. Danach ist nicht der Mensch an sich behindert, sondern die gesellschaftliche Wirklichkeit behindert Menschen.
Eine wichtige Unterscheidung.
Gerade, weil wir alle davon profitieren können, eben diese gesellschaftlichen Behinderungen zu minimieren.
Worauf sollte man jetzt beim barrierearmen Posten achten? Hier kommen die Tipps von Nicole:
In Hashtags sollte jedes Wort mit großem Anfangsbuchstaben geschrieben werden.
Bei Abkürzungen sollten auch in Hashtags immer die Großbuchstaben verwendet werden.
Am besten die Hashtags auch ans Ende eines Beitrags.
Beides erleichtert die Lesbarkeit, insbesondere für Screenreader.
Und wenn man auf Mastodon nicht die Autovervollständigen-Funktion für Hashtags nutzt, funktioniert das auch mit der Groß-Klein-Schreibung.
Für Bilder gilt: Unbedingt einen Alternativ-Text hinzufügen!
Dabei am besten die W-Fragen beantworten: Wer? Was? Wo? Wie?
Idealerweise kommt die Bildbeschreibung zusätzlich ans Ende des Textes. Alternativ hat sich das „!B“ etabliert, um zu signalisieren, dass es einen Alt-Text fürs Bild gibt.
Der Leitfaden der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten (DVBS) gibt Hilfe zu Alt-Texten in diesem Leitfaden: https://weiterbildung.dvbs-online.de/files/ibob-daten/Inhalt/Infothek/Brosch%C3%BCren/bf_Gut%20f%C3%BCrs%20Image%20-%20Praxisleitfaden%20zur%20Erstellung%20textbasierter%20Alternativen%20f%C3%BCr%20Grafiken.pdf
Wie werden Videos eigentlich barrierearm?
Untertitel, Gebärdensprache und eine erklärende Audiospur für sehbehinderte Menschen können hier helfen.
Auch sprachlich können wir Beiträge einfacher gestalten. Kurze Sätze, einfache Worte, auf Jargon oder Fremdwörter verzichten – das macht Beiträge für alle einfacher zu lesen.
Für gendergerechte Sprache empfiehlt Nicole genderneutrale Begriffe.
Ober Gender-Sternchen, -Schrägstrich oder -Doppelpunkt nun am besten ist, ist noch nicht ganz klar. Bei den meisten Screenreadern ist es aktuell wohl der Doppelpunkt, der am besten funktioniert.
Auf Emojis sollten wir in Beiträgen möglichst verzichten, weil diese für Screenreader mühsam zu lesen sind.
Wenn doch, dann am besten am Anfang des Absatzes oder am Satzende.
Ein No-Go sind Font-Generatoren, wie auch das beliebte AuthoredUp für LinkedIn. Diese Texte sind von Screenreadern bisher nicht lesbar.
Auch wichtig: Auf barrierearme Kontraste achten.
Das gilt nicht nur für Social-Media-Inhalte, sondern für Online-Content allgemein.
Auch Alternativ-Texte für Links sind hilfreich, da wo es diese Möglichkeit technisch gibt.
Wer mit automatisch generierten Untertiteln arbeitet, sollte die Untertitel auf jeden Fall noch einmal prüfen.
Und der Tipp fürs Gendern schlechthin: https://geschicktgendern.de/
Die Verständlichkeit von Texten können wir mit dem Online-Tool der Wortliga überprüfen: https://wortliga.de/
Und wer jetzt den Anfang vom Thread sucht: https://social.elbespace.de/@katja/110254920858476878
@katja Vielen Dank für diesen Thread!